Du möchtest wissen, was genau Zeichensetzung ist, welche Satzzeichen es gibt und wie du sie richtig verwendest? Dann bist du hier genau richtig!
Was ist Zeichensetzung?
Die Satzzeichen
Im Deutschen gibt es eine Menge Satzzeichen. Sie alle haben bestimmte Funktionen und unterscheiden sich in ihrer Verwendung. Die verschiedenen Satzzeichen siehst du hier:
Schlusszeichen wie Punkt [.], Fragezeichen [?] oder Ausrufezeichen [!]
Komma [,] und Semikolon [;]
Doppelpunkt [:]
Bindestrich [-]und Gedankenstrich [—]
Klammern [()]
Anführungszeichen [„“]
Apostroph [’]
Für die Verwendung der Zeichen gibt es Regeln. Diese Regeln geben dir an, wann es sinnvoll oder sogar nötig ist, bestimmte Satzzeichen zu verwenden.
Punkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen
Der Punkt, das Fragezeichen und das Ausrufezeichen sind Schlusszeichen. Das bedeutet, dass sie am Ende eines Satzes stehen und diesen beenden. Nach ihnen beginnst du immer mit einem Großbuchstaben.
Der Punkt dient zum Abschließen von Aussagesätzen. Das sind Sätze, die eine Gegebenheit neutral und berichtend darstellen. Beispiel: Theo liest ein Buch. Punkte werden aber auch zur Markierung von Abkürzungen verwendet. Beispiel.: usw. (=und so weiter)
Das Fragezeichen steht am Ende von Fragesätzen und alleinstehenden Fragewörtern. Beispiel: Was? Liest Theo ein Buch?
Das Ausrufezeichen wird in Befehls-, Wunsch-, und Ausrufesätzen verwendet. Beispiel: Lies endlich das Buch, Theo!
Komma und Semikolon
Ein Komma verwendest du, wenn du zwei oder mehr Teile eines Satzes voneinander abgrenzen möchtest. Das ist beispielsweise zwischen einem Haupt- und Nebensatz oder auch bei einer Aufzählung der Fall. Die Kommasetzung ist ein wichtiges Thema im Deutschunterricht. Beispiel: Theo liest ein Buch, weil er eine Buchspräsentation halten muss.
Das Semikolon (Strichpunkt) ist dem Komma sehr ähnlich. Es wird in der Regel aber seltener verwendet. Du benutzt es ebenfalls, wenn du zwei Sinnabschnitte in einem Satz voneinander trennen möchtest. Das Semikolon wird verwendet, wenn ein Komma zu schwach, ein Punkt aber zu stark trennen würde. Beispiel: Gestern ist ein Blitz eingeschlagen; es gab danach einen Stromausfall.
Doppelpunkt
Der Doppelpunkt kündigt eine Aufzählung oder Erklärung an. Man schreibt nach dem Doppelpunkt klein, wenn auf den Doppelpunkt ein unvollständiger Satz, nur einzelne Wörter oder eine Aufzählung folgen. Beispiel: So sah er aus: groß, blond und schlank. Man schreibt nach dem Doppelpunkt groß, wenn auf den Doppelpunkt ein vollständiger Satz oder ein Substantiv bzw. Eigenname folgt. Beispiel 1: Achtung: Zutritt ist hier verboten. Beispiel 2: Du benötigst folgende Zutaten: Eier, Mehl, Zucker.
Auch bei der wörtlichen Rede spielt der Doppelpunkt eine wichtige Rolle, weil er kennzeichnet, dass nun die wörtliche Rede folgt. Beispiel: Anja fragt: „Hast du meine Tasche gesehen?“
Bindestrich und Gedankenstrich
Der Bindestrich wird verwendet, um Wörter und Wortteile zu verbinden, als Ergänzungs- und Silbentrennungsstrich. Er entspricht einem Viertelgeviertstrich und wird immer ohne Abstände eingesetzt. Beispiel: Nordrhein-Westfalen
Der Gedankenstrich ist als Halbgeviertstrich doppelt so lang wie der Bindestrich und wird fast immer mit Abständen eingesetzt. Er dient als Pausen- und Ankündigungszeichen und wird für Einschübe verwendet. Der Gedankenstrich wird vor allem dort verwendet, wo beim Sprechen eine Pause stünde. Beispiel: Der Film hat mir — trotz der tollen Schauspieler:innen — überhaupt nicht gefallen.
Klammern
Klammern stehen immer paarweise vor und hinter Teilen eines Textes/ eines Satzes/eines Wortes. Runde Klammern werden oft verwendet, um einen erklärenden Zusatz zu einem Einzelwort oder zu Sätzen eines Textes zu geben. Beispiel: Carl (ein guter Freund von mir) hat morgen Geburtstag.
Anführungszeichen
Anführungszeichen umschließen zitierte Wörter und Aussagen. In der wörtlichen Rede kommen Anführungszeichen am häufigsten zum Einsatz: Alles, was tatsächlich gesprochen wird, steht in Anführungszeichen. Beispiel: „Haben wir heute keine Hausaufgaben auf“, fragt Sara.
Apostroph
Der Apostroph kennzeichnet Abkürzungen und Auslassungen in Wörtern. Man verwendet ihn bei Namen im Genitiv mit Endung auf s-Laut, z.B. Doris’ Auto; oder bei Auslassungen in bestimmten Wörtern, z.B. Wie geht’s? (statt Wie geht es?)
Warum gibt es Zeichensetzung?
Die Bedeutung von Satzzeichen wird häufig unterschätzt. Ein einzelnes Zeichen kann den Inhalt des Satzes und seine Aussage verändern.
Warum Zeichensetzung wichtig ist, kannst du an diesen Beispielen gut erkennen:
Allein das Satzzeichen am Ende eines Satzes hat eine große Bedeutung für den Sinn des Satzes. Der Satz Du gehst nicht ins Kino. kann als traurige Feststellung oder Verbot verstanden werden. Mit einem Fragezeichen am Satzende jedoch ist Du gehst nicht zu dieser Party? vielmehr eine neugierige Vergewisserung. Die Aussageabsicht ändert sich also allein durch die unterschiedlichen Satzzeichen.
Es wird noch deutlicher, wenn man manche Sätze mit und ohne Komma vergleicht:
In diesem Aufforderungssatz wird ausgedrückt, dass es Zeit für die Mahlzeit ist: Wir essen jetzt, Nadja! Wenn man das Komma weglässt, ergibt sich ein völlig anderer Sinn, weil die vorher noch Angesprochene dann als Objekt im Satz verstanden wird: Wir essen jetzt Nadja!
Übungsaufgaben: Zeichensetzung - Was ist das?
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Aufgaben zur Zeichensetzung
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Quellen
- Widmann, Gerhard: Zeichensetzung ab 6. Klasse und für Erwachsene, 2021.
- Duden: Zeichensetzung